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Trotz Knochenkrebs – Mit Prothese zurück ins Leben

Helfen Sie mit, die tumororthopädische Forschung zu stärken, damit Krebspatientinnen und -patienten dank modernster Prothesen wieder selbstständig durch ihr Leben gehen können.

Wenn plötzlich nichts mehr ist, wie es war

Sportunterricht in der 9. Klasse. Weitsprung. Jonathan, heute 18 Jahre, nimmt Anlauf, springt und landet unsanft auf den Füßen. Über die Sommerferien entwickelt sich ein Schmerz im Bein, der immer schlimmer wird. Ultraschall und Röntgenbild ergeben zunächst keine Diagnose. Ein MRT bringt schließlich die traurige Gewissheit: In Jonathans Oberschenkel wird ein Tumor entdeckt, ein sogenanntes osteoblastisches Osteosarkom. Hierbei handelt es sich um einen bösartigen Knochentumor. „Ich war mit der Situation komplett überfordert“, erinnert er sich. „Es war wie ein radikaler Schnitt in meinem Leben und ich habe mich gefragt, wie es weitergehen soll.“

Die Krebserkrankung hat Jonathan (18) schneller erwachsen werden lassen. Seither nimmt er viele Dinge gelassener, da er weiß, wie schnell sich das ganze Leben ändern kann.

Wenn Zeit zu einem kostbaren Gut wird

Nach der Diagnose kann Jonathan ein Jahr lang nicht zur Schule gehen. Es folgen eine Chemotherapie und eine Operation an der Universitätsmedizin Essen, in der ein Teil von Jonathans Bein durch eine Prothese ersetzt wird. In dieser Zeit muss er sich vielen unbekannten Herausforderungen stellen. „Ich hatte keine realistische Vorstellung davon, was auf mich zukommt“, erzählt er. Prof. Arne Streitbürger, Direktor an der Essener Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, ergänzt: „Der Weg von der ersten Symptomatik bis zur Diagnose dauert bei Patienten wie Jonathan oft lange und die Betroffenen haben nicht selten eine Odyssee hinter sich, bevor sie an Spezialisten verwiesen werden. Dabei ist Zeit das kostbarste Gut bei einer Krebserkrankung.“ Dies gilt auch während der Corona-Pandemie. Um die Heilungschancen nicht zu gefährden, setzen sich die Mitarbeitenden in den Kliniken dafür ein, die individuelle Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Prof. Arne Streitbürger erläutert seinem Patienten Jonathan die Funktionsweise einer Tumorendoprothese und beantwortet Fragen.
Denn für Jonathan ist es wichtig, dass seine Gesundheit nicht ausschließlich in Werten und Zahlen abgebildet wird, sondern vor allem der Mensch dahinter mit seinen Sorgen und Ängsten gesehen wird.

Mit hochspezialisierter Technik zurück ins Leben

In der Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie an der Universitätsmedizin Essen werden Jonathan 17 cm Knochen im Oberschenkel entfernt. Durch die eingesetzte achsgeführte Tumorendoprothese kann der sportbegeisterte junge Mann 90-95% der Bewegungsfähigkeit seines Beines zurückerhalten. Als Gelenk dient ein Metallzapfen, der u.a. die Kreuzbänder ersetzt. Die volle Belastungsfähigkeit kann jedoch nicht mehr antrainiert werden, so dass das betroffene Beim immer dünner bleiben wird, als das gesunde. „Beim Treppenlaufen muss ich mich konzentrieren“, erzählt Jonathan. „Sprinten geht nicht mehr und auch Joggen ist leider nur sehr eingeschränkt möglich.“ „Mit den hochspezialisierten Prothesen ist heutzutage trotz allem sehr viel möglich,“ ergänzt Prof. Jendrik Hardes, Direktor an der Essener Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie. „Es ist sehr beeindruckend, zu sehen, dass viele Tumorpatienten mit Prothese sogar aktiver sind, als Patienten ohne Prothese.“

Ein Meisterwerk der Technik – eine Tumorendoprothese, die in der Essener Fachklinik zum Einsatz kommt, um Patientinnen und Patienten ein Leben mit möglichst wenigen Einschränkungen zu ermöglichen.

Durch Forschung profitieren

Vor allem bei sehr jungen Patienten wie Jonathan müssen die Prothesen im Laufe des Lebens ausgewechselt werden – bei einigen sogar alle fünf Jahre, wenn die Prothesen stark beansprucht werden. Hinzu kommt die Gefahr von Infektionen. Innovative Forschungsprojekte sollen helfen, die Tumorendoprothesen weiterzuentwickeln. So liegt ein erfolgsversprechender Ansatz in der Entwicklung spezieller Silberbeschichtungen von Prothesenteilen, um Entzündungen zu reduzieren. Ein weiteres Ziel ist die schnelle Überführung von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung, damit möglichst viele Betroffene von den Fortschritten profitieren können. „Man fühlt sich der Krankheit ausgeliefert und machtlos gegenüber. Dies ist sehr belastend für die Psyche“, erzählt Jonathan zum Abschluss. Umso mehr genießt der 18-Jährige den Alltag, den er – auch dank der Prothese – mittlerweile wieder sehr gut bewältigen kann.

Alle zwei Monate kommt Jonathan ins Uniklinikum Essen, damit Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden können. Hier im Gespräch mit seinem behandelnden Arzt Prof. Jendrik Hardes.

Jede Spende hilft!

Damit Betroffene wie Jonathan auch in Zukunft einen Weg zurück ins Leben finden, benötigen wir Ihre Hilfe. Innovative Forschungsprojekte, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung von Tumorendoprothesen, können über die gesetzliche Finanzierung nicht abgedeckt werden und sind daher auf Unterstützung angewiesen. Mit Ihrem Beitrag kann für schwerstkranke Patientinnen und Patienten eine große Wirkung erzielt werden.

Ob 10, 50 oder 100 Euro – jeder Beitrag zählt! Vielen Dank!

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