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Mit dem richtigen Gespür: Therapiehund in der Kinderklinik

Therapiehund Hannibal ist nicht bloß ein freundlicher und gern gesehener Gast in der Kinderklinik der Universitätsmedizin Essen. Er spürt die Bedürfnisse der kranken und schwerkranken Kinder und geht sensibel auf sie ein. So kann er ihr Wohlbefinden stärken und dabei helfen, den Klinikaufenthalt und die eigene Erkrankung anders zu erleben.

Ein ganz besonderer Besuch: Therapiehund Hannibal

Romy blickt gespannt zur Tür und kann es kaum erwarten: Heute ist ein besonderer Tag in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Essen, denn Hannibal kommt zu Besuch. Wenn der schwarze Labrador um die Ecke biegt, verändert sich die Stimmung sofort. Denn die Kinder und ihre Angehörigen, Ärzte, Pflegepersonal und Klinikmitarbeiter haben den Therapiehund bereits in ihr Herz geschlossen. „Wenn Hannibal da ist, gehen alle Türen auf, jeder möchte ihn begrüßen, man trifft sich auf dem Flur und kommt ins Gespräch. Dem Hund gelingt es, eine lockere und positive Atmosphäre zu schaffen“, beschreibt Privatdozent Dr. Michael Schündeln, Oberarzt an der Kinderklinik, die Besuche des Therapiehundes.

Stärkung des Wohlbefindens durch therapeutischen Einsatz von Hunden

So geht es auch Romy, die sich sofort mit Hannibal angefreundet hat. Das sechsjährige Mädchen strahlt über das ganze Gesicht, als Hannibal endlich da ist. Auch ihre Mutter freut sich, ihre Tochter so glücklich zu sehen. Denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Romy ist an einer akuten lymphatischen Leukämie erkrankt. Dabei handelt es sich um eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, auch Blutkrebs genannt. Zwei bis drei Mal pro Woche muss das kleine Mädchen in die Kinderklinik, manchmal ist auch ein stationärer Aufenthalt von ein paar Tagen notwendig. Insgesamt dauert die Therapie zwei Jahre, einen Großteil hat Romy schon geschafft. „Während der Chemotherapie geht es Romy oft nicht gut. Hannibal spürt das sofort. Einmal hat er sich zum Beispiel einfach ganz ruhig zu Romy gelegt. Das war ein unglaublich schönes Erlebnis für meine Tochter und mich“, erinnert sich die Mutter.

Machbarkeit, Wirksamkeit, Sicherheit: Einsatz von Therapiehund wissenschaftlich begleiten

Katja Verführt, Hundetrainerin und Medizinstudentin, bestätigt den positiven Einfluss des Therapiehundes auf die kranken Kinder: „Während einer Chemotherapie haben die Kinder oft keine Kraft, mit Hannibal zu spielen. Es hilft aber schon, wenn Hannibal in diesen Momenten einfach für die Kinder da ist. Bei jedem Besuch schauen wir immer individuell, wie es den Kindern geht, und stimmen die Therapie darauf ab. Bei uns gibt es kein Muss.“

„Schon seit vielen Jahren gibt es den Wunsch, dass ein Therapiehund wie Hannibal die Kinderklinik besuchen darf. Natürlich gibt es strenge Vorschriften, die wir beachten müssen, vor allen Dingen im Bereich der Hygiene, denn das Immunsystem der Kinder ist geschwächt. Umso wichtiger ist es, den Einsatz des Therapiehundes mit einer wissenschaftlichen Studie zu begleiten“, erläutert Michael Schündeln. „Unser Anspruch ist es, die Machbarkeit, Wirksamkeit und Sicherheit des Einsatzes von Therapiehunden bei krebskranken Kindern zu zeigen.“

Ablenkung: Krankheit und Klinikalltag anders erleben

Wenn es Romy besser geht, kann sie mit Hannibal spielen. Das Lieblingsspiel der beiden ist das Hütchenspiel. Romy lächelt verschmitzt, als sie heimlich Möhrenstückchen, Hannibals Leibspeise, unter zwei Hütchen versteckt, die im Raum verteilt aufgestellt sind. Dann ruft sie laut „Such!“ und der Hund stürmt los, um seine Belohnung unter den Hütchen zu finden – mit Erfolg! Als nächstes messen die beiden sogar ihre Kräfte, denn auch der Spaß darf bei einer Therapieeinheit nicht fehlen.

„Es geht nicht darum, die Krankheit zu vergessen oder zu verdrängen. Es ist uns vielmehr ein besonderes Anliegen, mit dem Einsatz des Therapiehundes einen Beitrag zu leisten, dass das Erleben der Krankheit und der Krankenhausaufenthalte für die Kinder ein wenig erträglicher wird. Ich bin mir sicher, dass Hannibal dies oft besser kann, als Ärzte und Pflegepersonal“, so Michael Schündeln zum Abschied.

Jede Spende hilft!

In den USA hat sich der therapeutische Einsatz von Hunden in der Kinderonkologie bereits bewährt. Begleitende Studien, wie diejenige, die nun am Universitätsklinikum Essen durchgeführt wird, gibt es aber bisher kaum. Von Beginn an stand daher für Michael Schündeln und sein Team fest, diese Brücke zwischen Krankenversorgung und Forschung bauen zu wollen. Um die Therapie mit Tieren, wie die Arbeit mit dem Therapiehund oder die Reittherapie, die über die medizinische Grundversorgung hinausgehen und nur dank Spenden möglich sind, realisieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

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