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16. April 2025

Frühlingsforum: Ethikrats-Vorsitzender Frister fordert flächendeckenden Ausbau der Palliativversorgung

Frühlingsforum der Stiftung Universitätsmedizin gab Einblicke in die Hospiz- und Palliativversorgung und die ganzheitliche Stärke der Universitätsmedizin

Unter dem Titel „Heilung, Hoffnung, Halt – die ganzheitliche Stärke der Universitätsmedizin“ hat die Stiftung Universitätsmedizin ihr Frühlingsforum veranstaltet. Im Fokus stand die Hospiz- und Palliativversorgung. Hauptredner Prof. Dr. Helmut Frister, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, widmete sich in seinem Vortrag den ethischen Aspekten des Themas und sah als wichtigste Weichenstellung einen flächendeckenden Ausbau des Versorgungsangebots. Neben seiner Einschätzung erhielten die rund 200 Gäste durch eine Podiumsdiskussion einen Einblick in die Praxis, wobei gleichermaßen Expertinnen von der Universitätsmedizin Essen als auch Betroffene zu Wort kamen, deren Angehörige Palliativ versorgt wurden.

(v.l.) Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Prof. Dr. Helmut Frister, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, Kristina Hardt, Angehörige, Dr. Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universi-tätsmedizin, Karin Scheer, Vorstand Deutscher Hospiz und PalliativVerband, Dr. Dr. h.c. Jochen Melchior, Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Universitätsmedizin, Dr. Regina Wieland, Ärztliche Leiterin des KinderPalliativTeams, Kerstin Klein, Angehörige, Prof. Dr. Klaus Trützschler, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin, Dr. Johannes Hütte, Kaufmännischer Direktor der Universitätsmedizin Essen, Prof. Dr. Mitra Tewes, Direktorin der Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Essen, und Prof. Dr. Ulrich Radtke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.

„Die Würde des Menschen zu achten und zu schützen ist höchstes ethisches und rechtliches Gebot. Die wohl praktisch wichtigste ethische Weichenstellung im Zusammenhang mit der Palliativmedizin ist deshalb deren flächendeckender Ausbau“, erklärte Prof. Dr. Helmut Frister in seinem Vortrag. „Wenn wir die Würde des Menschen in der letzten Lebensphase nicht nur achten, sondern auch schützen wollen, ist es unerlässlich, dass alle Menschen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Palliativversorgung haben.“ Damit formulierte Frister eine Problematik, die vorab der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen ebenfalls sah: Es gibt zu wenig Plätze in der Versorgung, vor allem in Bezug auf Hospizplätze.

Über dieses Thema hinaus betrachtete Frister in seiner Rede die rechtlichen Aspekte für die in die Hospiz-und Palliativversorgung eingebundenen Mediziner. Einige dieser Akteure bildeten den Kern des anschließenden Podiumsgesprächs. Darin gaben Prof. Dr. Mitra Tewes, Direktorin der Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Essen, Dr. Regina Wieland, Ärztliche Leiterin des KinderPalliativTeams, sowie Karin Scheer vom Deutschen Hospiz- und PalliativVerband einen Einblick in die Praxis und kamen in den Austausch mit zwei Betroffenen, die von ihren persönlichen Erfahrungen mit der palliativen Betreuung ihrer Angehörigen berichteten. Das Gespräch machte deutlich, wie wesentlich eine individuell abgestimmte, menschlich zugewandte Begleitung für Betroffene und Familien ist.

„Mit ihren Veranstaltungen greift die Stiftung aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen aus der medizinischen Versorgung, Lehre und Forschung auf“, erklärte Prof. Dr. Ulrich Radtke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin. „Das Ziel ist es, einen Dialog und Aufmerksamkeit zu schaffen.“ Dies ist mit dem Frühlingsforum und dem inhaltlichen Schwerpunkt der Hospiz- und Palliativarbeit auf jeden Fall gelungen. Das palliativmedizinische Profil der Universitätsmedizin Essen ist zuletzt deutlich geschärft worden: Beispiele sind die Einrichtung eine Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im vergangenen und die Einrichtung einer Professur für Palliativmedizin in diesem Jahr.

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