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Geriatrie

Wenn das Gedächtnis nachlässt

„Jeden Tag lerne ich die Buchstaben des Alphabets neu. Ich vergesse alles so schnell“, erzählt Nicoletta Hohn. „Am schlimmsten ist es mit Namen und Gesichtern.“ Die 74-Jährige leidet seit sechs Jahren an einer Demenzerkrankung. Der Prozess des Vergessens begann langsam und fast unbemerkt. Sie konnte sich an vertraute Wege nicht mehr erinnern, sprach immer weniger und ihr Wesen veränderte sich. „Es kann passieren, dass meine Frau plötzlich ganz hektisch wird und im nächsten Moment zieht sie sich zurück und wird ganz traurig“, berichtet ihr Mann Heinz Hohn. Der schleichende Verlust der eigenen Persönlichkeit ist ein typisches Zeichen der Demenzerkrankung. Das weiß auch Prof. Dr. Richard Dodel, Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen:„Besonders schlimm ist, dass die Betroffenen selbst merken, wie sie sich verändern – verbunden mit einem Gefühl der Machtlosigkeit.“

Wenn Forschung dringend benötigt wird

Gegen diese Machtlosigkeit kämpft die Demenzforschung seit vielen Jahren an. In den Jahren 2012/2013 war die Zeit großer experimenteller Medikamentenstudien, in die große Hoffnungen gesetzt wurden. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, ein wirksames Mittel gegen die Demenzkrankheit gibt es bisher nicht. Dies hat zur Folge, dass neue vielversprechende Forschungsprojekte kaum noch gefördert werden. Dabei wird aktuell eine finanzielle Unterstützung dringend benötigt. „Zur Zeit befinden sich 126 Medikamente in klinischen Studien in der Entwicklung“, erläutert Prof. Dodel. „Auch wenn zahlreiche Forschungsprojekte in der Vergangenheit nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt haben, so wissen wir – nur dank dieser Forschungen – heute so viel mehr über die Krankheit als früher.“

Wenn sich die Gesellschaft wandelt

„Wenn ich zwei Wünsche frei hätte“, resümiert Prof. Dodel, „dann wären dies eine finanzielle Unterstützung zum einen für klinische Forschungsprojekte und zum anderen für eine krankheitsorientierte Forschung, bei der wir verstärkt an Modellen testen können.“ Dass die gesellschaftliche Relevanz des Themas „Demenz“ zunehmen wird, zeigen aktuelle Entwicklungen. Prof. Dodel bekräftigt: „35% der über 80-Jährigen leiden an Demenz. Bis zum Jahre 2050 wird sich die Zahl der Betroffenen in der Region voraussichtlich verdoppelt haben. Es betrifft auch immer öfter jüngere Menschen. Ich behandle Patienten, die unter 50 Jahre alt sind.“ Bei Frau Hohn konnte die Krankheit bisher mit einer medikamentösen Therapie stabilisiert werden, in den letzten Monaten hat sich ihr Gesundheitszustand jedoch leicht verschlechtert. Doch sie und ihr Mann lassen sich nicht unterkriegen und haben sich vorgenommen, so lang es geht, einander nicht zu vergessen.

Wenn gemeinsame Zeit kostbar ist

Ehepaar Hohn versucht, den Alltag so zu gestalten, wie er vor der Erkrankung von Frau Hohn auch war. „Wir kommen gut zurecht. Meine Frau macht, was sie kann. Wir arbeiten gemeinsam im Garten und gehen einkaufen. Und wir gehen viel spazieren“, erzählt Herr Hohn. „Bewegung ist genau das Richtige“, bekräftigt Prof. Dodel. „Viele Betroffene verlieren ihren Antrieb und verfallen nicht selten in Apathie und depressive Stimmungen. Dies erschwert eine Behandlung zusätzlich.“ Das Team um Prof. Dodel hilft den Patienten daher auf vielfältige Weise. Eine der Aufgaben ist insbesondere der „Turm von Hanoi“. Dabei müssen die Betroffenen bunte Holzkugeln in verschiedenen Varianten auf drei Holzstäbe stecken. Frau Hohns Lieblingsbeschäftigungen sind jedoch Buchstabenrätsel und das Malen von kleinen Geschenkkarten für besondere Menschen, denen sie begegnet.

Jede Spende hilft!

Damit innovative Forschungsprojekte, wie in der Geriatrie, unterstützt werden können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Umso dringender, da diese wirksamen Angebote über den medizinischen Versorgungsbedarf hinausgehen und nicht durch die gesetzliche Finanzierung abgedeckt werden können. Lassen Sie uns gemeinsam für diese Hilfe antreten, um Betroffenen wie Frau Hohn Jahre voller wertvoller Erinnerungen zu schenken.


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