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Erste studentische Praxis im Ruhrgebiet für Menschen ohne Krankenversicherung

„Menschen ohne Krankenversicherung zu helfen, sich um sie zu kümmern und ihnen erste medizinische Versorgung anzubieten – als einer unserer Kommilitonen, Jan Spiegelhoff, uns von dieser Idee erzählte, waren wir sofort begeistert“, erzählt Diane Merheim, Studentin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Eine Recherche ergab: Eine studentische Praxis für Nicht-Krankenversicherte gibt es im Ruhrgebiet bisher nicht. Somit war schnell klar, dass die Idee in die Tat umgesetzt werden sollte.

Medizinstudentin Leyla Peseschkian erinnert sich: „Wir sind zur Bahnhofsmission Essen gegangen und haben unser Vorhaben dort vorgestellt. Die Mitarbeiter waren von der Idee genauso begeistert wie wir und haben beschlossen, uns ihre Räume für die Einrichtung der Praxis kostenfrei zur Verfügung zu stellen.“

Der Anfang der StuPra war gemacht.

In der StuPra für den späteren Arztberuf lernen

Mittlerweile haben sich 30 Studierende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen bereiterklärt, ehrenamtlich in der Praxis mitzuarbeiten. Und nicht nur das: Durch ihre Initiative und ihr Engagement konnten die Studierenden ihren Studienbeirat davon überzeugen, die Mitarbeit in der Praxis offiziell als Wahlfach in den Lehrplan mit aufzunehmen. Mitmachen können Studierende, die sich im vierten und fünften Jahr ihres Medizinstudiums befinden. Im Vorfeld werden sie im Rahmen von Seminaren durch Fachärzte der Universitätsmedizin Essen auf die Arbeit in der Praxis vorbereitet. Auf dem Lehrplan stehen: Häufige allgemeinmedizinische Behandlungsanlässe, Wundbehandlung, Kommunikationsfähigkeit, Hauterkrankungen und Nahttechniken.

Die kontinuierliche Begleitung der Studierenden durch ausgebildete Fachärzte ist ein wichtiger Bestandteil des Vorhabens. Eine Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Essen ist bereits entstanden. Martina Heßbrügge, Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat sich sofort bereit erklärt, den Studierenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Stark im Team: Gemeinsam Heilen und Lernen

„60% unserer Medizinstudierenden werden später als niedergelassene Ärztinnen und Ärzte arbeiten“, berichtet Frau Heßbrügge. „Die Arbeit in der StuPra hilft ihnen, reale Erfahrungen in der medizinischen Versorgung zu sammeln und auf diese Weise wichtige Kompetenzen der allgemeinen Arztreife zu erreichen. Auch in der Medizin ist es manchmal wichtig, Dinge einfach zu tun und nicht nur darüber zu reden.“ So werden die Studierenden ihr Vorhaben auf unseren regionalen hausärztlichen Lehrpraxentreffen vorstellen, um weitere niedergelassene Ärztinnen und Ärzte als Mentoren zu gewinnen.

„Neben dem Erfahrungszuwachs in der medizinischen Versorgung lernen die Studierenden wissenschaftlich zu arbeiten, von der korrekten Erfassung medizinischer Daten bis hin zur Darstellung ihrer Ergebnisse“, erläutert Martina Heßbrügge. „Die Studierenden lernen sich untereinander und den Standort unserer Universität besser kennen und wachsen als Team zusammen.“

Den Menschen etwas zurückgeben und Berührungsängste abbauen

„Neben den Erfahrungen, die wir mit unserer Arbeit in der StuPra sammeln, möchten wir bedürftigen Menschen etwas zurückgeben – Menschen, die uns im Alltag nicht oft begegnen. Hier gibt es in Essen einen hohen medizinischen Versorgungsbedarf und wir können schon vor unserem Studienabschluss einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Leyla Peseschkian. Ihre Kommilitonin Eloisa Margarita Reichardt ergänzt: „Wir möchten nachfolgenden Studierenden etwas mit der StuPra hinterlassen, dass sie weiterführen können, und Berührungsängste abbauen.“

„In unserer studentischen Praxis soll sich jede Patientin und jeder Patient akzeptiert fühlen. Wir schaffen einen Raum, in dem wir die Betroffenen unbürokratisch und symptomorientiert behandeln“, berichtet Diane Merheim. Medizinstudent Martin Dixius bekräftigt abschließend:
„Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass die Menschen, die in unsere Praxis kommen, Vertrauen zu uns aufbauen. Wenn wir dies schaffen, haben wir schon sehr viel erreicht.“

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